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1. Problem – Link Detox Tools sind teuer
Nach dem Aufreger-Thema der letzten Woche, will ich heute einmal wieder etwas (hoffentlich) Nützliches in Form eines hilfreichen Tutorial schreiben. Ich hatte ja schon davon berichtet, dass eines meiner lukrativen Webprojekte von Negative SEO betroffen ist. Indem meine Mitbewerber versuchen, das Projekt mit massenhaften Spamlinks abzuschießen. Ich hatte auch beschrieben, dass Google selbst meint, dass sie das erkennen können und auch, dass das leider nicht immer funktioniert. Es muss in diesem Fall also nachgeholfen werden und dazu bietet Google das sogenannte Disavow-Tool an. Das ist eine Funktion in den Google Webmaster Tools, mit der sich unerwünschte Links entwerten lassen, also für ungültig erklären, sodass der Google Algorithmus diese Links nicht in die Ranking Bewertung einbezieht. Das lässt sich durchaus mit kostenpflichtigen Profitools wie Link Detox oder ähnlichen erledigen, allerdings kosten diese Tools teilweise richtig viel Geld und eine Garantie gibt es auch nicht. Je nachdem wie viele Links zu disavowen sind, müssen da schon bis 400€ pro Monat bezahlt werden, es geht aber auch kostenlos, genauer gesagt, mit den kostenlosen Tools von Majestic SEO und Excel und hier ist meine Anleitung, wie ich das einfach, kostenlos und schnell mache.
2. In drei Schritten zur Disavow-Liste
Wenn ihr Links disavowen lassen wollt, habt ihr die entsprechende Domain vermutlich schon in den Google Webmaster Tools angemeldet, das ist nötig. Ihr braucht zweitens einen kostenlosen Account bei Majestics Backlinktools, tragt die Domain dort ein und verifiziert diese, indem ihr wie vorgeschlagen ein HTML File auf den Server schiebt, analog zur Methode bei Google. Weiter sind nur noch Microsoft Excel (oder ein äquivalentes Linux/Apple Werkzeug nötig) und ein Texteditor zum Erstellen des Disavow Files. Und das ist auch schon alles, jetzt muss nur noch etwas Zeit für die folgenden drei Schritte aufgewendet werden.
2.1 Toxische Links mit Majestic identifizieren
Ich gehe nun davon aus, dass ihr wisst, was toxische Links sind, das lässt sich nicht immer generalisieren, aber ein Grundsatz ist, dass Links nur mit Money Keywords recht toxisch wirken können. Im Falle von negativem SEO ist das relativ leicht zu identifizieren, weil immer mit denselben wenigen Moneykeys verlinkt wird, um einen Manipulationsverdacht zu erzeugen. Nachdem ihr also angemeldet seid und die Domain einmal im Backlinkexplorer durchgelaufen ist, seht ihr die Übersicht wie in meinem ersten Screenshot oben. Dort klickt ihr auf den Reiter „Ankertext“ und bekommt, wie im zweiten Screenshot zu sehen, eine Aufstellung aller Backlinks mit den Ankertexten und der jeweiligen Anzahl je Domain, den Attributen follow oder nofollow, dem Trust Flow und dem Citation Flow. Im Explorer lassen sich die Links dann sortieren und ihr könnt dann einfach nach verdächtigen und toxischen Ankertexten sortieren lassen. Money Keyword und wenig Trust- und Citation Flow sind da eindeutige Hinweise. Sind die Links sortiert, gehts wie folgt weiter.
2.2 Links in Excel downloaden und zusammenfassen
Ihr klickt nun, wie im zweiten Screenshot zu sehen, oben links auf den verdächtigen Ankertext und es öffnet sich ein Fenster, in dem unten rechts die Option zum Downloaden angeboten wird. Das macht ihr im Excel Datei Format und das für jeden der verdächtigen Linktexte. In meinem Fall waren das insgesamt 12 und ich habe folglich 12 Excel Dateien, die jetzt nur zusammengefasst werden müssen. Öffnet also eine dieser Dateien und kopiert die Domainnamen aus den anderen jeweils in eine freie Spalte in einer neuen Tabelle. Ist das erledigt, muss die zusammengefasste Liste nur noch von Duplikaten befreit werden. Dazu markiert ihr die entsprechende Spalte, klickt in Excel auf den Reiter „Daten“ und dort auf den Button „Duplikate entfernen“ und anschließend noch auf von A – Z sortieren lassen. Nun habt ihr eine Liste wie in meinem dritten Screenshot.
2.3 Operator hinzufügen und Disavow Liste hochladen
In meinem Fall, aber wohl auch grundsätzlich, ist es zu empfehlen, nicht nur einzelne URLs zu entwerten, sondern gleich alle Links von einer Domain. Wir bedienen uns dazu des „Domain“ Operators im disavowfile und das können wir in Excel ganz leicht für die gesamte Liste hinzufügen. Wie im dritten Screenshot zu sehen, klickt ihr in eine leere Zelle und gebt die angezeigte Formel in Excel ein. Jetzt klickt ihr wieder in das Feld, haltet die Mouse Taste gedrückt und zieht einfach nur noch nach unten bis an das Ende der Liste. Die Autoformel Funktion in Excel übernimmt dann automatisch für jede weitere Zeile den Operator. Nun öffnet ihr einen Texteditor, kopiert aus Excel die ganze Liste mit dem Domainoperator in das neue Textfile und speichert diese als „disavow.txt“ Datei ab. Jetzt nur noch in Google WMT einloggen und die disavow.txt hochladen, fertig!
3. Fazit – Einschränkungen und Links entfernen
Wie eingangs erwähnt, richtet sich dieses Tutorial in erster Linie an Seitenbetreiber, die mit NegativeSEO zu kämpfen haben und aus gutem Grund nicht jeden Monat hunderte Euro an Tool Anbieter verpulvern wollen und/oder können. Guter Grund, weil es ja wohl kaum die Schuld eines Betreibers ist, wenn seine Konkurrenten versuchen, die Seiten mit so miesen Tricks aus den vorderen Positionen zu katapultieren. Und, um auf meinen vierten Snapshot einzugehen, wisst ihr sicher, dass Google signifikante Bemühungen sehen will, dass versucht wird, die schädlichen Links zu entfernen. Das habe ich auch versucht, leider ohne großen Erfolg. Ich habe mich dabei zunächst auf große Namen konzentriert, in meinem Fall war das Nokia oder Indiegogo und andere. Leider gab es da außer einem netten „Danke für dein hilfreiches Feedback“ nichts weiter, die Links wurden nicht entfernt. Zudem habe ich insgesamt hunderttausende dieser schlechten Links von knapp 7000 Domains aus der ganzen Welt. Es ist mithin praktisch unmöglich, alle Betreiber anzuschreiben und um Linkentfernung zu bitten. Es bleibt also nur die Hoffnung, dass Google die Disavow Liste automatisch abarbeitet, auch wenn die Links noch in einigen Jahren existent sind.
Was aber sicher ist, dass ihr mit dieser einfachen und kostenlosen Methode für das nächste Penguin Update gut gerüstet seid und das wird in den nächsten Wochen erwartet. Die Spannung steigt! Du hast Verbesserungsvorschläge oder willst über deine eigenen Erfahrungen mit meiner Methode berichten? Dann bitte hier einen Kommentar verfassen.
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