1. Zum Geleit – warum Werbung entfernen?
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Für viele Blogger ist jetzt die Zeit für Jahresrückblicke, ich erspare uns das, sondern stelle lieber eine äußerst nützliche und interessante App für das kommende Jahr vor. Bekannt dürfte nunmehr sein, dass die Geschäftsmodelle hinter vielen Apps Werbung ist. Im Grunde spricht auch nichts dagegen, denn (fast) niemand setzt sich wochenlang ins stille Kämmerlein und programmiert eine tolle App und verschenkt sie dann, ohne sich Gedanken über das Geld Verdienen zu machen und das ist selbstverständlich legitim. Leider ist es oft so, dass die Werbung und Ads in den Apps genauso nervig sind, wie in den großen Online Magazinen und Tageszeitungen. Je kleiner das Display ist, desto mehr muss man beim Klicken in Apps aufpassen, dass nicht versehentlich ein Banner geklickt wird. Oder die Dinger sind einfach nur im Weg und meistens sieht das alles auch noch richtig scheisse aus. Solange sich dieser Zustand nicht deutlich verbessert, halte ich es für legitim, dass Nutzer versuchen unerwünschte Ads zu entfernen. Schaut man dazu mal in Googles Playstore, findet man gar nicht mal so viele Apps, die das können sollten. Über das „Warum“ muss ich hier nicht mehr viel schreiben, das sollte klar sein und ich persönliche bezahle lieber den einen oder anderen Euro für eine gute App, als mit meiner Privatsphäre zu bezahlen. Es gibt allerdings in alternativen Quellen wie etwa dem F-Droid-Store durchaus quelloffene Software, die genau das zuverlässig erledigen kann, ohne uns Anwender dabei zu nerven und versehen mit der Option, dem Entwickler eine Spende zukommen zu lassen. So handhabe ich das mit einigen kostenlosen WordPress Plugins und wenn der Entwickler von jedem Anwender einen Kaffee spendiert bekommt, dürften auch alle zufrieden sein 😉
2. AdAway keeps Ads Away und das transparent und zuverlässig
Es gibt, wie oben bereits erwähnt durchaus Apps, die unerwünschte Werbung unterbinden können und dem Nachverfolgen von Nutzerspuren im Browser einen Riegel vorschieben. Leider ist der Ruf der bekannten Apps oder Browser AddOns nicht der beste, denken wir an AdBlock Plus, die mutmaßlich gegen Bezahlung, bestimmte Werbung zulassen, oder im Falle von Ghostery, den Nutzer selber tracken, wenn er es in den Einstellungen nicht verboten hat. Umso besser, dass es auch andere Lösungen gibt, die transparent und zuverlässig arbeiten. Ein solche ist AdAway. Der Ansatz von AdAway unterscheidet sich von anderen Apps dadurch, dass direkt im Android System die „Hosts“ Datei umgeschrieben wird und alle Anfragen auf Webserver mit unerwünschter Werbung auf die Adresse 127.0.0.1 den „localhost“ umgeleitet werden. Das Ergebnis ist beeindruckend, keine Werbung mehr in den Apps und im Browser und trotzdem funktioniert alles absolut reibungslos und einwandfrei. Zweiter Vorteil ist die transparente Arbeitsweise von AdAway, denn ich kann die Liste der umgeleiteten URLs und Domains im Hosts-File selbst einsehen und gegebenenfalls nach meinen eigenen Wünschen anpassen, also etwa bestimmte Werbeseiten zulassen oder noch mehr auf die Blacklist hinzufügen. So kommt der Vorwurf wie bei AdBlock Plus, dass bestimmte Werbung eben doch zugelassen wird, erst gar nicht auf. Ich habe mal folgende Screenshots erstellt, die die Arbeitsweise verdeutlichen.
2.1 Screenshots von AdAway bei der Arbeit
Nun kann nicht nur werbefrei gedaddelt werden, auch Zeitung lesen über Apps von Spiegel Online oder anderen ist jetzt ohne nervige Werbung möglich. Voraussetzung ist mindestens ein Android 2.1 und permanenter Root. Im Grunde müsste bei HTC Geräten auch S-OFF gewährleistet sein, aber das gilt wohl nur für ältere Geräte, auf meinem ONE X Plus läuft auch mit S-ON alles problemlos. Wenn ihr Probleme entdecken solltet, gibt der Entwickler im FAQ auch Rat und Hilfe.
3. Werbefrei und dank Spende auch Spaß dabei
Nun hat Google vor knapp 2 Jahren schon eine Reihe von Adblockern aus dem Playstore entfernt, eben auch AdAway, mit der Begründung, dass diese in die Rechte Dritter eingreifen würde. Streng genommen tut AdAway das gar nicht, denn es greift in das Android System selbst ein. Aber sei es drum, ich kann gut mit werbefreien Apps leben und kaufe mir lieber eine Vollversion einer guten App wie bei Threema, oder lasse dem Entwickler eine Spende in Form der gängigen PayPal Donation zukommen. Das hilft der Weiterentwicklung und wenn alle so denken und handeln würden, steht dem reich Werden des Entwicklers auch nichts im Wege 😉 Da aber Google der Gigant in Sachen Online Werbung ist, dürfte wohl nicht zu erwarten sein, dass Adblocker in Zukunft wieder im Playstore auftauchen werden. Gut, dass es so transparente Apps und alternative Quellen wie F-Droid gibt und ich hoffe, dem einen oder anderen Leser mit diesem Beitrag ein wenig die Augen geöffnet und geholfen zu haben.
Klaus meint
Gutes 2015
Ich kaufe gute Apps gerne. Hab sogar 2 Apps im Abo. Wollte für Adaway spenden, leider funktioniert der link in der App nicht. Google sperrt zum Beispiel Galaxy Tab SM-T235, rooten unmöglich gemacht. Kein Root dann kein Adaway – -? >aber Werbung. Vor der allem Googlekonform
Bastie Wendt meint
Frohes Neues Jahr! 🙂 Das ist wohl auch in diesem Jahr der Deal bei Google, Betriebssystem gratis gegen Werbung und Nutzerdatenanalyse. Da hilft irgendwann nur wechseln. Hast du mal das Towelroot Tool probiert? http://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2785869 vielleicht hilft das? Die Links funktionieren bei mir, wenn das Flattr nicht geht, kann man direkt über PayPal spenden 😉
Johann meint
Ich finde es in Ordnung, speziell auf dem Handy Werbung auszuschalten (ich verwende Firefox mit dem Adblock-Plugin). Denn gerade unterwegs zahlst du ja extra viel für jedes Byte und Werbung ist einfach langsam und übermäßig groß.
Wie du schon mit den Spenden erwähnt hast, sollten Website-Betreiber es den Besuchern lieber leicht machen, Geld zu spenden. Ich habe vor anderthalb Jahren eine meiner Websites auf Spenden umgestellt und Besucher spenden, wenn man es richtig leicht macht und die Spendenrate konstant optimiert. Aus meiner Lösung hab ich inzwischen ein neues Produkt gemacht (unter eaio dot com zu finden), weil ich denke, das an Adblock und Spenden in Zukunft kein Weg vorbeiführt.